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1. Theil 1 - S. 89

1880 - Stuttgart : Heitz
Romulus und Remus. 89 19. Rom. 754. Von wo Italien bevölkert worden ist, läßt sich nicht ausmachen; die ältesten Einwohner mögen zum größten Theile der pelasgischen Urbevölkerung Griechenlands stammverwandt gewesen sein. Aber das weiß man, daß schon srüh von Griechenland aus öfters Colonisten hinüberschifften und sich dort niederließen, so daß Unter-Italien den Namen Groß-Griechenland führte. Die drei Hauptvölker Italiens waren die Etrusker, Sabeller und Latiner. Die Etrusker oder Etrurier im jetzigen Toscana sind als eins der frühesten Völker bekannt; sie hatten eine nicht geringe Cultur. Die wenigen schriftlichen Ueberreste ihrer Sprache sind bis jetzt noch nicht zu deuten gewesen. Von ihnen haben die schöngeformten etrurischen Gefäße noch den Namen, von denen wir an unsern Theekannen und Vasen Nachahmungen sehen*). Die Latiner waren ein Bundesvolk, aus dreißig selbständigen Städten bestehend, unter denen Alba longa den Vorrang und in Kriegszeit die Anführung hatte. Von Alba longa behauptet die Sage, daß des Aeueas und der Lavinia Sohn As kan sie gebaut habe. Hier lebten, etwa 100 Jahre nach Lykurg, zwei Könige, Numitor und Amulius. Sie waren Brüder; das hinderte aber Amnlius nicht, Numitor vom Throne zu stoßen, und damit kein Rächer für ihn aufstehen möchte, tödtete er dessen Sohn durch Meuchelmord auf der Jagd, die Tochter aber, Rhea Sylvia, machte er zur Priesterin der Göttin Vesta, damit sie nie heirathen dürste. Aber sie verband sich insgeheim mit einem Manne — wie die Sage berichtet, mit dem Kriegsgotte Mars — und bekam Zwillinge. Amulius erschrak. Er wollte die Kinder nicht am Leben lassen, ließ sie in eine Mulde legen und in den Fluß, die Tiber, tragen. Zum Glück für die Kinder war diese damals gerade ausgetreten; sie wurden an einen wilden Feigenbaum angetrieben und blieben, als das Wasser gefallen war, hier im Trocknen liegen. Es heißt, eine Wölfin habe sie gefunden und gesäugt, bis der Oberhirt des Amulius, Faustulus, sie fand, und sie seiner Frau Acca Larentia brachte. Hier wurden sie von den guten Leuten groß *) Die Kunst der Etrusker hat sich wahrscheinlich nach griechischen Vorbildern zu entwickeln angefangen, ist aber ohne die Vollendung derselben zum Stillstand gekommen.

2. Theil 1 - S. 90

1880 - Stuttgart : Heitz
90 Alte Geschichte. 1. Periode. Römer. gezogen, Romulus und Remus genannt, und zeichneten sich bald vor allen andern Hirten aus, mit denen sie auf dem Hügel an der Tiber die Heerbett weideten. Dabei bekamen sie einmal Streit mit den Hirten des in der Stille lebenden Numitor. Diese Hirten überfielen sie und schleppten den Remus zu ihrem Herrn. Dem Numitor fiel die Aehnlichkeit der Gesichtszüge mit denen seiner Tochter auf, er fragte weiter nach, erfuhr, daß Remus noch einen Zwillingsbruder habe, und endlich kam es heraus, daß es seine Enkel wären, die er längst für todt gehalten hatte. Eben kam auch Romnlus herbei, welchem Fanstulus eröffnet hatte, daß er ihn und bett Remus für die ausgesetzten Enkel des Numitor halte. Wie freute sich dieser, der die durch seinen Bruder erlittene Schmach noch immer nicht vergessen hatte, Jemanden zu haben, der ihn rächen könnte; denn wenn wir nach unsern reineren moralischen Grundsätzen Den mit Recht unedel schelten, der Rache ausübt und eitte Beleidigung nachträgt, so wurde dagegen im Alterthum, wie noch jetzt bei allen rohen Völkern, die Rache für ehrenvoll und ihre Unterlassung für schändlich gehalten. Die beiden rüstigen Enkel ließen sich von Numitor leicht überreden. Sie gingen mit ihren Freunden auf den Amnlius los, erschlugen ihn und setzten den Großvater wieder auf den Thron. „Was wollt ihr für euern Dienst haben?" fragte Numitor. — „Erlaube uns," antworteten die Jünglinge, „daß wir uns da, wo wir ausgesetzt worden, eine Stadt erbauen." Die bescheidene Bitte wurde ihnen gern gewährt und sie schritten schnell ans Werk. Aber es entstand bald Streit zwischen beiden Brüdern; Romulus schlug den Remus todt. Die Stadt wurde nun rasch erbaut; freilich mochte sie anfangs nur aus einem Haufen schlechter Lehmhütten bestehen; aber eine Menge von Hirten ließ sich hier nieder. Der neuerbauten Stadt wurde der Name „Rom" gegeben. Neue Häuser standen nun wohl da; aber in allen diesen Wirthschaften fehlten Frauen, die sie führen konnten. Die jungen Bürger der neuen Stadt warben daher um die Töchter der benachbarten Völker. Aber man betrachtete sie als Flüchtlinge, mochte sie vielleicht auch als Theilnehmer am Morde des Amnlius verabscheuen; kurz, sie erhielten überall verneinende Antworten. Schon wollten sie sich blutig rächen, da beruhigte sie der schlaue Romulus; er wollte schon Alles machen, sagte er. Er ordnete festliche Spiele an und schickte zu bett kleinen Völkern umher: ob sie nicht bett Spielen beiwohnen wollten, die er zur Einweihung der Stadt halten würde?

3. Theil 1 - S. 91

1880 - Stuttgart : Heitz
Romulus und Remus. 91 sie möchten aber doch auch ihre Töchter mitbringen, die sich recht ergötzen würden. Die Leute kamen, schon aus Neugier, die neue Stadt zu sehen; die Jungfrauen blieben nicht aus. Mau nahm sie freundlich auf, führte sie in die Häuser, und die Fremden konnten sich nicht genug wundern, wie schnell das Alles entstanden wäre. Jetzt begannen die Spiele, und neugierig starrten die Fremden hin — als plötzlich, auf ein gegebenes Zeichen, die römischen Jünglinge zu den Sitzen der Zuschauer sprangen, Jeder eine der Jungsrauen umfaßte und unter dem Kreifchen der Mädchen und dem Geschrei der Väter in seine Hütte trug. Die Fremden knirschten vor Wuth; aber was wollten sie machen? sie waren ohne Waffen. Doch Alle beschlossen, Krieg zu führen, Krieg gegen die treulosen Römer. Wie leicht hätte nicht das Häuflein bezwungen und die ganze neue Stadt verbrannt werden können; aber die Völker waren so unklug, nicht gemeinsam den Krieg anzufangen. Eins kam nach dem andern, und so wurde eins nach dem andern geschlagen. Nur das letzte Volk, die Sabiner (nach ihnen wird auch die Begebenheit der Raub der Sabinerinnen genannt) focht mit Glück; die Römer waren schon in mehreren Schlachten geschlagen, und schon lagen beide Völker einander gegenüber und rüsteten sich zur letzten entscheidenden Schlacht. Schon waren sie handgemein geworden, da kamen die Frauen der Römer mit fliegenden Haaren herbeigelaufen, warfen sich zwischen die Kämpfenden und übten das schöne Geschäft der Friedensstifterinnen aus. Sie flehten die Römer an, nicht ihre Väter zu bekriegen, und wieder die Sabiner, nicht ihre Männer zu verderben, mit denen sie recht gut zufrieden wären. Sie hätten sich nun in die neuen Wirthschaften eingerichtet und lebten recht glücklich. Die vernünftige Rede fand Beifall; beide Völker legten ihre Waffen weg, reichten sich freundlich die Hände und beschlossen, hinfort ein Volk zu sein. Die Sabiner verließen ihre Städte und bauten sich bei Rom an, wodurch die Stadt nicht wenig vergrößert wurde. Romulus war übrigens ein tüchtiger Mann, zum Herrschen wie geboren. Er machte kluge Einrichtungen, von denen einzelne sich so lange erhalten haben, wie das Reich währte. So führte er eine Rathsversammlung, den Senat, ein, und theilte das Volk in Patricier oder Vornehme, und Plebejer oder Gemeine, zwischen denen freilich späterhin manche Streitigkeiten entstanden stnd. — Als Jahr der Erbauung Roms nimmt man an 754 vor Christus. Nach dieser Erbauung pflegen die Römer ihre Jahre zu zählen.

4. Theil 1 - S. 92

1880 - Stuttgart : Heitz
92 Alte Geschichte. 1. Periode. Römer. Romulus starb nach einer 37jährigen Regierung plötzlich während einer Senatsversammlung. Man sagte, die Senatoren hätten ihn ermordet, weil er zu eigenmächtig regiert; sie aber versicherten, ein Blitz habe ihn erschlagen und die Götter hätten seine Seele zu sich in den Himmel genommen (wo er als Gott Quirinus verehrt ward). Sein Nachfolger war der Sabiner Numa Pom-pilius, ein guter, sriedsamer König, der allen Kriegsruhm verschmähte und statt dessen nur aus die Beglückung seines Volks durch gute Einrichtungen dachte, deren Kenntniß er seinem Umgange mit der Nymphe Egeria verdankte. So führte er einen bessern Kalender in Rom ein, in welchem wir schon die meisten der noch jetzt gebräuchlichen Monatsnamen finden*). Besonders aber suchte er den noch wilden und rohen Römern die Ehrfurcht vor den Göttern anzugewöhnen; er baute Tempel, vermehrte die Priester und verpflanzte auch den Orden der vestalischen Jungfrauen nach Rom. Ihr Hauptgeschäft war, dafür zu sorgen, daß das heilige Feuer, welches auf dem Altare der Vesta, der Göttin ftommer Häuslichkeit, brannte, nie erlösche, und geschah dies einmal, so wurde es als eine höchst unglückliche Vorbedeutung betrachtet und die Schuldige von dem Oberpriester scharf gegeißelt. Die zu Vestalinnen bestimmten Jungfrauen wurden schon vor dem zehnten Jahre aufgenommen; dann wurden sie zehn Jahre lang unterrichtet; die folgenden zehn Jahre verrichteten sie den Tempeldienst und die letzten zehn Jahre unterrichteten sie wieder die neu hinzugekommenen Mädchen. Erst wenn sie diese dreißig Jahre gedient hatten, durften sie austreten und sich verheirathen. Gingen sie früher eine heimliche Verbindung mit einem Manne ein, so wurden sie lebendig begraben. Man zählt im Verlauf der römischen Geschichte bis zu der Zeit des Kaisers Domitian gegen dreizehn Fälle dieser schrecklichen Bestrafung. Die 93 er urtheilte wurde auf eine Bahre gelegt und in langsamer Procession, einer Todten gleich, durch die Stadt getragen. Jeder, der dem stillen Zuge begegnete, schloß sich schweigend an. So zog man zu einem Thore *) Vor Numa hatte das Jahr nur 10 Monate, vom März bis Dezember. Der erste Monat war der März; dann folgten sie in der Reihe wie in unserem Kalender bis zum Dezember, der also damals der zehnte Monat war. Numa fügte ihnen den Januar und Februar zu. Dem Februar, als dem letzten Monate, hängte man den Schalttag an; daher kommt es, daß man auch jetzt noch dem Februar den Schalttag zutheilt. Späterhin, wahrscheinlich 150 v. Chr., setzten die Römer den Januar und Februar vor die übrigen Monate.

5. Theil 1 - S. 93

1880 - Stuttgart : Heitz
Tullus Hostilius. 93 hinaus, das sonst immer geschlossen war und nur bei dieser Gelegenheit geöffnet wurde. Hier war ein tiefes Grab gegraben. Tief verschleiert stieg die Schuldige mit dem Oberpriester auf einer Leiter hinab; unten fand sie ein Brot, einen Krug mit Wasser und eine Lampe. Sobald der Oberpriester wieder oben war, schüttete man das Grab zu*). Der dritte König war Tullus Hostilius, ein kriegerischer König, wie Romulus. Es that auch Noth, daß ein solcher die Römer anführte; denn kaum war er König, so gab es wieder einen Krieg. Die Mauer, Einwohner von Alba longa, zogen heran, Rom zu bekriegen. Beide Heere lagen schon gerüstet einander gegenüber, als man auf den Einfall kam, den Streit lieber durch einen Zweikampf zu entscheiden, als so vieles Blut zu vergießen. Zufällig fand sich in jedem Heere ein Drillingspaar; die römischen Drillinge hießen die Horatier, die albanischen die Cnriatier. Beide Heere lagerten sich, um gemächlich dem Kampfe zusehen zu können, und die Kämpfer traten auf. Aber ach! die Römer verloren bald alle Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang; denn einer der Horatier fiel und bald fiel auch der andere. Schon frohlockten laut die Albaner; die Cnriatier lebten noch alle drei. Aber sie waren verwundet, der eine schwerer als der andere; der Römer stand noch unverwundet da. Die Albaner brachen in ein lautes Freudengeschrei ans, als dieser allein noch übrige Horatier die Flucht ergriff. Aber diese Flucht war nur eine Kriegslist; denn als er sah, daß ihm seine drei Feinde, je nachdem es .ihre Wunden erlaubten, in getrennten Zwischenräumen gefolgt waren, drehte er sich rasch um, stürzte auf den ersten los, töbtete ihn und wurde auch bald der beiden andern Herr. Da verstummten bestürzt die Albaner; die Römer jauchzten als Sieger. Der Horatier zog den Getödteten die Rüstungen aus und ließ diese vor sich her in die Stadt tragen, wohin sich der ganze Triumphzug in Bewegung setzte. Aber als man an das Thor kam, begegnete die Schwester dem Sieger. Der eine der getödteten Cnriatier war ihr Verlobter gewesen; jetzt erkannte sie unter den vorgetragenen Siegeszeichen das Kleid ihres Bräutigams, das sie selbst einst gewebt hatte. Da ergriff sie ein wilder Schmerz; sie zerraufte sich das Haar und nannte laut mit Verwünschungen ihren Bruder den Mörder ihres Geliebten. Ergrimmt über das Betragen der eigenen *) S. Mythologie S. 76.
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